Im Jahr 2023 zeigten sich mehr Menschen in Österreich mit ihrem Gesundheitszustand unzufrieden als noch im Vorjahr und blicken zudem pessimistisch in die Zukunft. Das geht aus dem aktuellen Austrian Health Report hervor. Auch die Zahl der Personen mit chronischen Krankheiten hat zugenommen.
Jeder Dritte schätzt den eigenen Gesundheitszustand schlecht ein
Für den Austrian Health Report 2023 hat das Institut für empirische Sozialforschung IFES im Auftrag von Sandoz Österreich über 1.000 Interviews mit mehr als 40 Fragen durchgeführt. Der Report fokussiert sich auf vier Schwerpunkte. In diesem Jahr standen die Themen Gesundheit, Vorsorge, Information und Generation Z im Vordergrund.
Wie die Ergebnisse im Themenbereich Gesundheit zeigen, schätzen 65 Prozent der Österreicher ihren eigenen Gesundheitszustand als gut bis sehr gut ein. Im Jahr 2022 waren es noch 70 Prozent, im Jahr vor der Corona-Pandemie 72 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass jeder dritte Österreicher die eigene Gesundheit mittelmäßig, schlecht oder sehr schlecht einschätzt. Unter den jungen Menschen der Altersgruppe 16 bis 29, als Generation Z bezeichnet, beträgt dieser Anteil immerhin 29 Prozent. Rund jeder Vierte (24 Prozent) gibt zudem an, sich gesundheitlich schlechter zu fühlen als vor der Pandemie.
44 Prozent der Befragten klagen über ein chronisches Gesundheitsproblem. Auch diese Zahl ist seit dem Vorjahr gestiegen: 2022 waren noch 42 Prozent der Befragten von chronischen Krankheiten betroffen. Was ihre Zukunftsaussichten in Sachen Gesundheit angeht, zeigt sich ein hoher Anteil der Österreicher pessimistisch: Nur 68 Prozent der Befragten blicken positiv in die Zukunft. Besonders pessimistisch zeigen sich die Befragten in Kärnten, wo 41 Prozent negative Erwartungen für ihre gesundheitliche Zukunft haben, und in Salzburg (40 Prozent). Wesentlich optimistischer gestimmt sind die Menschen in Tirol: Nur 13 Prozent der Befragten blicken hier pessimistisch in die Zukunft.
Prävention: Weniger als die Hälfte der Österreicher hatte einen Vorsorgetermin
Der Austrian Health Report erfasst auch, wie viele Menschen in Österreich im Jahr 2023 einen Termin zur Gesundheitsvorsorge wahrgenommen haben. Der präventive Gesundheitscheck ist für Personen ab 18 Jahren kostenfrei. Dennoch hat weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Befragten in den vergangenen 12 Monaten eine Vorsorgeuntersuchung gemacht. Gegenüber dem Vorjahr (42 Prozent) ist dieser Wert zwar leicht gestiegen, es besteht aber noch Luft nach oben. Die Befragten wünschen sich mehr Erinnerungen für Vorsorgetermine sowie verständliche Informationen über den Ablauf der Untersuchungen. Bessere Aufklärung würde vielen die Angst vor bestimmten Untersuchungen nehmen.
Unzufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem wächst
Wie der Austrian Health Report zeigt, wächst die Unzufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem. Sagten im Jahr 2022 noch 56 Prozent der Befragten, sie seien mit dem Gesundheitssystem zufrieden oder sehr zufrieden, sind es im Jahr 2023 nur noch 45 Prozent. 18 Prozent bezeichnen sich als gar nicht zufrieden (2022: 10 Prozent).
Das Vertrauen in die Hausärzte ist dagegen nach wie vor hoch. 77 Prozent der Befragten schätzen sie als erste Ansprechpartner für Informationen zu Krankheiten, Symptomen, Medikamenten, Behandlungen und Gesundheitsprävention. 70 Prozent der Befragten halten Apotheken in Bezug auf Gesundheitsinformationen für sehr vertrauenswürdig.