
Die Facharztrichtung Innere Medizin und Intensivmedizin vereint breit gefächertes internistisches Wissen mit hochspezialisierter Versorgung kritisch kranker Patienten. Fachärztinnen und Fachärzte in diesem Bereich arbeiten an der Schnittstelle moderner Diagnostik, Medizintechnik und interdisziplinärer Teamarbeit. Sie sind zentrale Ansprechpartner bei komplexen Krankheitsbildern und tragen Verantwortung in akut lebensbedrohlichen Situationen – ein anspruchsvolles, aber zugleich hoch faszinierendes Fachgebiet. Mehr zu den Tätigkeiten als Intensivmediziner, den Karrieremöglichkeiten und Gehaltsaussichten fasst dieser Artikel zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Intensivmedizin?
Ein Intensivmediziner ist ein spezialisierter Arzt, der schwerkranke oder lebensbedrohlich erkrankte Patienten auf der Intensivstation betreut. In diesem Beruf überwacht und stabilisiert man lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Kreislauf und Stoffwechsel, oft mithilfe moderner Medizintechnik. Zudem koordiniert man ein interdisziplinäres Team aus Pflegekräften, Therapeuten und weiteren Fachärzten, um eine optimale Versorgung auf der Intensivstation sicherzustellen. Intensivmediziner sind in der Lage, komplexe Notfallsituationen zu bewältigen und begleiten auch Angehörige in schwierigen Phasen mit Aufklärung und Unterstützung.
Was macht man als Intensivmediziner? – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Die Tätigkeiten von Intensivmedizinern finden – wie der Name schon sagt – vor allem auf der Intensivstation statt. Hier sind die Ärzte vor allem für die Überwachung und Aufrechterhaltung der Körperfunktionen ihrer Patienten verantwortlich. Sie vereinen dabei Kenntnisse aus allen Bereichen der Inneren Medizin. Häufig werden zur Überwachung in der Intensivmedizin bestimmte Scores verwendet, mit denen die Körperfunktionen der Patienten schnell erfasst und eingeordnet werden können.
Klassische Intensivmedizinische Untersuchungs- und Therapieverfahren
Die folgende Auflistung zeigt einige der häufigsten Untersuchungen und Therapien in der Fachrichtung:
Untersuchungsverfahren
- Blutuntersuchungen
- Bildgebung
- Echokardiographie
- Lungenfunktionsdiagnostik
- Endoskopische Verfahren
Therapieverfahren
- Medikamentöse Therapie
- Beatmung und Sauerstofftherapie
- Kreislaufunterstützung
- Dialyse
- Ernährungstherapie
Wie wird man Intensivmediziner?
In Österreich erfolgt die Facharztausbildung für Innere Medizin mit Schwerpunkt Intensivmedizin in drei klar strukturierten Phasen:
- Basisausbildung (9 Monate): Angestellte Ärzte durchlaufen in anerkannten Spitälern eine breit gefächerte Grundausbildung – unter anderem in konservativen und chirurgischen Fachbereichen – um klinische Basisfertigkeiten zu erwerben.
- Sonderfach-Grundausbildung (27 Monate): Im Anschluss an die Basisausbildung folgt eine vertiefte internistische Ausbildung, die den Erwerb grundlegender Fähigkeiten in der Inneren Medizin sicherstellt. Hierbei erfahren die Ärzte in Weiterbildung Kenntnisse aus allen Bereichen der Inneren Medizin.
- Sonderfach-Schwerpunktausbildung Intensivmedizin (36 Monate): Dieser Abschnitt fokussiert sich auf die Intensivmedizin und umfasst mindestens 27 Monate in fachspezifischen Modulen – insbesondere zur Behandlung kritisch Kranker, komplexer Beatmung, Kreislaufunterstützung und interdisziplinärer Versorgung. Darüber hinaus kann beispielsweise ein Jahr in Forschungstätigkeit oder MD/PhD-Ausbildung angerechnet werden.
Am Ende dieser mind. 72-monatigen Weiterbildung absolvieren die Ärzte eine Facharztprüfung bei der Österreichischen Ärztekammer. Mehr zur Facharztausbildung für Intensivmediziner gibt es hier:
Der alternative Werdegang
Neben der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Intensivmedizin können interessierte Ärzte auch über die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin in diesen Bereich einsteigen. Mehr dazu hier:
Alles Wichtige zu Facharztrichtungen, Facharztausbildungen und den chirurgischen Sonderfächern in Österreich:
- Facharztausbildung Übersicht – alle Fachrichtungen
- Facharztrichtungen – Übersicht
- Chirurgische Sonderfächer – Überblick
Für wen ist die Fachrichtung Intensivmedizin interessant?
Die Fachrichtung ist besonders für Ärzte interessant, die in hochkomplexen, dynamischen Situationen arbeiten möchten und ein starkes Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Sie richtet sich an Menschen, die Freude an interdisziplinärer Zusammenarbeit, moderner Medizintechnik und der Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen haben. In der Regel gehören viele Gespräche zum Job – bei komatösen Patienten vor allem auch mit Angehörigen. Wer Belastbarkeit, schnelle Entscheidungsfähigkeit und Empathie für Patienten und Angehörige vereint, findet in der Intensivmedizin ein spannendes und erfüllendes Arbeitsfeld.
Innere Medizin und Intensivmedizin – Was verdient man als Intensivmediziner?
Der Jahreslohn österreichischer Intensivmedizinerbewegt sich in einer Größenordnung von 99.500 Euro. Dabei handelt es sich um das Gehaltsfixum auf Basis von 14 Monatsgehältern. Der tatsächliche Verdienst kann durch variable Gehaltsbestandteile, Zulagen und Zuschläge deutlich höher liegen. Ebenfalls mehr verdienen Intensivmediziner in Leitungsfunktionen.
Es gibt eine erhebliche Gehaltsbandbreite mit Unterschieden nach Region und Krankenhaus-Träger. Am unteren Ende beginnt das Gehalts-Fixum bei rund 85.300 Euro Brutto-Jahreslohn, das obere Ende liegt bei rund 110.200 Euro im Jahr. In Salzburg verdient man im Schnitt etwa 10 Prozent mehr als im Rest des Landes. Hier befindet sich auch mehr als jedes vierte Intensivbett im Land. Mehr zum Lohn von Ärzten hier:
Wo kann man als Facharzt für Innere Medizin und Intensivmedizin arbeiten?
Intensivmediziner sind fast immer in Kliniken tätig. Der typische Einsatzort ist die Intensivstation im Krankenhaus, nicht selten übernehmen Intensivärzte Leitungsfunktionen – auf der Intensivstation und darüber hinaus. Die Arbeit ist stark interdisziplinär geprägt. Intensivmediziner müssen Teamworker sein und interdisziplinär zum Wohl der Patienten wirken. Oft sind auf den Intensivstationen noch Internisten, Chirurgen, Kardiologen, Neurologen oder Pädiater tätig.
Der Intensivmediziner ist üblicherweise im Anstellungsverhältnis tätig. Das ergibt sich zwangsläufig aus dem Tätigkeitsprofil und dem möglichen Einsatzfeld. Für eine selbständige Tätigkeit bietet das Fach Intensivmedizin kaum Ansatzpunkte. Selbstverständlich ist jeder Intensivmediziner aufgrund seiner allgemeinmedizinischen Grundausbildung befähigt, als niedergelassener Allgemeinarzt zu arbeiten.
Passende Jobs für Intensivmediziner
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