
Die Facharztrichtung Haut- und Geschlechtskrankheiten (auch: Dermatologie) beschäftigt sich mit einem der größten Organe des menschlichen Körpers: der Haut. Fachärzte in diesem Bereich (umgangssprachlich meist Hautarzt genannt) diagnostizieren und behandeln ein breites Spektrum an Hauterkrankungen sowie sexuell übertragbare Infektionen. Dabei verbinden sie medizinisches Fachwissen mit Feingefühl und Präzision. Wer sich für diesen spannenden Beruf interessiert, findet hier einen Überblick über Ausbildung, Tätigkeiten, Gehalt und mögliche Arbeitsorte – und erfährt, für wen sich dieser vielseitige medizinische Fachbereich besonders eignet.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Hautarzt?
Hautärzte (auch Dermatologen genannt) sind Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Sie sind auf die Diagnose und Behandlung sämtlicher Hautprobleme spezialisiert, von harmlosen Ausschlägen bis hin zu schweren Hauterkrankungen wie Hautkrebs. Auch sexuell übertragbare Krankheiten fallen in den Aufgabenbereich der Dermatologie. Neben der medizinischen Versorgung übernehmen Hautärzte manchmal auch ästhetische Behandlungen, wie chemische Peelings oder Anti-Aging-Verfahren.
Was macht man als Hautarzt – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet in der Dermatologie
Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten befassen sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Haut, der Schleimhäute sowie von sexuell übertragbaren Infektionen. Dabei deckt das Fachgebiet verschiedene medizinische Teilgebiete ab.
Ein Schwerpunkt ist die Allergologie, also die Behandlung von allergischen Hautreaktionen. Auch berufs- und umweltbedingte Hauterkrankungen fallen in diesen Bereich. Diese können durch Pollen, Nahrungsmittel oder Tierhaare, aber auch durch Stoffe im beruflichen Umfeld wie Chemikalien oder Metalle, ausgelöst werden. Fachärzte erkennen solche Zusammenhänge und entwickeln individuelle Therapie- und Vermeidungsstrategien.
Ein weiterer wichtiger Bereich sind allgemeine Dermatosen und erblich bedingte Hautkrankheiten. Dazu gehören häufige chronische Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis. Auch seltene genetische Hautkrankheiten und Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem die Haut angreift, werden von Dermatologen behandelt.
Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten kümmern sich zudem um Gefäßerkrankungen und altersbedingte Hautveränderungen. Hierzu zählen unter anderem Krampfadern, Durchblutungsstörungen der Haut sowie schlecht heilende, chronische Wunden, die besonders bei älteren Menschen auftreten.
Ein zentrales Aufgabengebiet ist auch die Behandlung von Infektionen der Haut und sexuell übertragbaren Krankheiten. Diese können durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Zu den häufigsten gehören Chlamydien, Gonorrhoe oder Syphilis. Da diese Infektionen nicht immer sofort erkennbar sind, ist eine genaue Diagnostik besonders wichtig. Fachärzte müssen dabei sehr diskret und respektvoll mit sensiblen Themen umgehen.
Darüber hinaus befassen sie sich mit Hauttumoren, insbesondere mit der Früherkennung und Behandlung von Hautkrebs. Schließlich sind Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten auch bei akuten dermatologischen Notfällen gefragt. Dazu zählen allergische Schocks, Verbrennungen, Verätzungen oder Erfrierungen. In solchen Fällen ist rasches Handeln lebenswichtig.
Klassische Untersuchungs- und Therapieverfahren der Dermatologie
Im Folgenden werden einige der am häufigsten genutzten Untersuchungs- und Therapieverfahren für Haut- und Geschlechtskrankheiten aufgelistet:
Untersuchungsverfahren
- Untersuchung der Haut mithilfe von Lupen (Dermatoskop), Ultraschall oder Auflichtmikroskop
- Tests mithilfe von Analysegeräten
- Gespräche mit den Patienten über Beschwerden
- Blut-, Gewebe- und Haarproben entnehmen und analysieren
- Allergietests durchführen
Therapieverfahren
- Erregernachweise, Auslöser erkennen
- Lichttherapie
- Chirurgische Eingriffe
- Chemotherapie
- Laserbehandlungen, zum Beispiel zur Entfernung von Muttermalen und Warzen
- Antibiotika
Wie wird man Hautarzt?
Der Weg zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist in der Ärzte-Ausbildungsordnung 2015 (ÄAO) geregelt und setzt ein abgeschlossenes Medizinstudium voraus. Danach muss man die Weiterbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten absolvieren. Mehr dazu hier:
Alles Wichtige zu Facharztrichtungen, Facharztausbildungen und den chirurgischen Sonderfächern in Österreich:
Für wen ist die Fachrichtung Haut- und Geschlechtskrankheiten interessant?
Die Facharztrichtung Dermatologie passt zu Menschen mit guter Auge-Hand-Koordination und Fingerfertigkeit, da viele Eingriffe präzises Arbeiten erfordern. Wer ein geschultes Auge für Details, Einfühlungsvermögen und Diskretion mitbringt, ist hier genau richtig. Auch Kommunikationsstärke, medizinisches Interesse und Freude an vielfältigen Aufgaben – von der Diagnostik bis zur ästhetischen Dermatologie – sind wichtige Voraussetzungen.
Haut- und Geschlechtskrankheiten – Was verdient ein Hautarzt?
Der Lohn eines Facharztes für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann je nach Erfahrung, Arbeitsort und Anstellung stark variieren. Im Durchschnitt liegt das monatliche Bruttogehalt eines Facharztes allgemein bei 8.750 Euro bis 9.000 Euro, was einem Jahresgehalt zwischen 105.000 Euro und 108.000 Euro entspricht.
Laut dem Kollektivvertrag der Ordensspitäler verdienen Ärzte in Ausbildung – je nach Fortschritt – zwischen 4.566 Euro und 6.297 Euro brutto im Monat. Nach Abschluss der Ausbildung erhalten Fachärzte ein Gehalt zwischen 7.368 Euro und 10.821 Euro monatlich, also 88.416 Euro bis 129.852 Euro im Jahr.
Das Durchschnittsgehalt in der Dermatologie liegt bei rund 7.864 Euro brutto pro Monat, abhängig von Berufserfahrung und Position. Mehr zum Arzt-Lohn:
Wo kann man als Dermatologe arbeiten?
Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten haben vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Viele sind in Krankenhäusern oder Spitälern tätig, insbesondere in dermatologischen Abteilungen. Auch Kur- und Rehabilitationszentren bieten Beschäftigung, etwa bei der Behandlung chronischer Hauterkrankungen.
Eine weitere Option ist die Arbeit in einer Einzel- oder Gemeinschaftspraxis, wo Fachärzte selbstständig oder im Team Patienten betreuen. Zudem besteht die Möglichkeit, an einer Universität zu arbeiten – in der Lehre, Forschung oder universitären Ambulanz.
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