Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin ist Experte für die psychischen Erkrankungen des Menschen. In seinem Fachbereich fallen die Diagnose und nichtoperative Therapien sowie auch die Prävention und Rehabilitation seelischer Krankheiten und Störungen. Wer als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Österreich tätig werden möchte, muss zunächst eine Weiterbildung absolvieren. Hier haben wir wichtige Informationen über Ausbildungsinhalte, Dauer und Gliederung der Facharztausbildung sowie anschließenden Verdienstmöglichkeiten zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin beschäftigt sich mit den psychischen Erkrankungen des Menschen, auch unter Einbezug körperlicher Faktoren. Psychiater führen Untersuchungen durch, stellen Diagnosen und wählen geeignete psychiatrische Behandlungsmethoden aus. Zu den Krankheitsbildern, mit denen sie sich dabei befassen, zählen unter anderem folgende:
- Angststörungen
- Burnout
- Demenz
- Depression
- Manien
- Persönlichkeitsstörungen
- Schizophrenie
- Störungen von Gedächtnis und Aufmerksamkeit
- Störungen der Sexualität
- Suchterkrankungen
- Zwangsstörungen
Zu den Hauptaufgaben eines Psychiaters gehört die psychiatrische Untersuchung. Durch eine eingehende Befragung des Patienten macht sich der Facharzt ein Bild seines Gemütszustandes und gewinnt Einblick in Art und Ablauf seines Denkens. Außerdem erhält er Auskunft über körperliche Beschwerden, die mit der psychischen Erkrankung in Zusammenhang stehen können. Zur Diagnosestellung betrachtet der Facharzt daraufhin die Symptome unter Berücksichtigung psychosozialer, psychosomatischer und gegebenenfalls forensischer Aspekte. Entsprechend der Diagnose werden anschließend weitere neurologische Untersuchungen durchgeführt oder der Facharzt legt direkt einen Therapieplan fest. Sollte eine operative Behandlung notwendig sein, überweist der Facharzt seine Patienten an einen Neurologen oder ins Krankenhaus.
Die nichtoperative Behandlung psychischer Erkrankungen umfasst die Psychotherapie in Einzel- oder Gruppensitzungen sowie die medikamentöse Behandlung. Je nach Krankheitsbild werden auch beide Behandlungsansätze kombiniert. Ein Psychiater führt Gesprächs- und Verhaltenstherapien durch und übernimmt auch das Drugmonitoring, überwacht also die Gabe von Antidepressiva, Antipsychotika, Benzodiazepinen und anderen geeigneten Medikamenten.
Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin – Die Weiterbildung im Überblick
Wie jeder Facharzt muss auch ein angehender Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Österreich zunächst eine entsprechende Facharztausbildung absolvieren, bevor er seinen Beruf ausüben darf. Die Details zur Weiterbildung regelt der Anhang aus der Ärztinnen-/Ärzte-Ausbildungsordnung 2015 (ÄAO 2015).
Ziele
Die Facharztausbildung hat zum Ziel, angehende Psychiater zur selbstständigen Ausübung ihrer Tätigkeit zu befähigen. Sie sollen Patientinnen und Patienten aller Altersstufen fachgerecht beraten, informieren, diagnostizieren und behandeln können. Neben fachspezifischen Kenntnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten vermittelt die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin daher auch die für den Beruf notwendigen kommunikativen Kompetenzen. Ebenso gehören Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen, die Betreuung behinderter Menschen sowie die palliativmedizinische Versorgung zu den Ausbildungsinhalten.
Dauer und Gliederung
Die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Österreich gliedert sich gemäß Ausbildungsordnung (ÄAO 2015) wie folgt:
- 9 Monate Basisausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung in sechs Modulen und einem wissenschaftlichen Modul. Aus den insgesamt sieben Modulen sind drei Module zu wählen.
Nach der Basisausbildung sind angehende Fachärzte als sogenannte Turnusärzte tätig. Haben Turnusärzte Ausbildungsinhalte gemäß Psychiatriegesetz absolviert, können diese für den jeweiligen Ausbildungsteil Psychotherapeutische Medizin anerkannt werden, sofern sie gleichwertig sind.
Neben der Vermittlung theoretischer Kenntnisse umfasst die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin psychiatrische Behandlungen unter Supervision, Selbsterfahrung und eine Balintgruppe. Einen Teil dieser praktischen Ausbildung können angehende Psychiater in Ausbildungsstätten absolvieren, andere Ausbildungsabschnitte erfolgen in Kooperation mit regionalen oder überregionalen Verbänden.
Erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten werden in Form von Rasterzeugnissen nachgewiesen. Zum Abschluss der Weiterbildung erfolgt die Facharztprüfung.
Inhalte
Das Sonderfach Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin umfasst die folgenden Ausbildungsinhalte und Kenntnisse, die angeeignet werden müssen.
Sonderfach-Grundausbildung
- Grundlagen zu Diagnostik und Therapie der Psychiatrie und psychotherapeutischen Medizin
- Nosologie, Klassifikation, Psychopathologie, Symptomatologie, Verläufe, Therapie und Epidemiologie aller Alters- und Entwicklungsstufen sowie Ätiologie und Pathogenese psychiatrischer Störungen
- Biopsychosoziale Grundlagen seelischer Funktionen, psychosomatische Medizin
- Grundlagen Klinischer Psychologie
- Psychiatrische Forensik, Unterbringungsgesetz, Sachwalterschaftsrecht und Gutachten
- Psychotherapie – medizinische Theorie, Grundlagen
- Einführung in die Theorie der jeweiligen psychotherapeutischen Methode (aus allen folgenden wissenschaftlich anerkannten Traditionen: psychodynamische, verhaltenstherapeutische, systemische, humanistische Tradition), Gesundheitslehre und Krankheitslehre im Methodenvergleich
- Allgemeine Wirkfaktoren der Psychotherapeutischen Medizin
- Biologische Grundlagen des Erlebens und Verhaltens, Emotions-, Kognitionstheorien
- Psychopharmakologie und andere biologische Therapieverfahren
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation insbesondere Orientierung über soziale Einrichtungen, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsberatung, Prävention, Vorsorgemedizin und gesundheitliche Aufklärung
- Umwelt- und arbeitsbedingte Erkrankungen
- Gesundheitsfördernde Maßnahmen in Bezug auf psychische Störungen und Erkrankungen
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und Sozialversicherungssystems
- Peripartalpsychiatrie
- Grundlagen der Dokumentation und Arzt-/Ärztinnenhaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Geschichte der Psychiatrie und Psychotherapeutischen Medizin
- Ethik ärztlichen Handelns
- Maßnahmen zur Patientinnen- und Patientensicherheit
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Schmerztherapie
- Diagnostik, Therapieplanung, Therapiedurchführung bei Patientinnen und Patienten entsprechend dem biopsychosozialen Modell
- Subjektive Krankheitserfahrungen, Krankheitsverarbeitung und der Wechselwirkungen zwischen somatischen, psychischen, familiären und psychosozialen Faktoren
- Diagnostik, Differentialdiagnostik, Indikationsstellung, Therapieplanung und Durchführung von Behandlungen bei psychischen und somatischen Störungen
- Technik und praktische Anwendung der psychotherapeutischen Medizin insbesondere unerwünschter Wirkungen und Kontraindikationen
- Erkennen, psychotherapeutisch-medizinische Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Krankheiten und Leidenszuständen, an deren Verursachung soziale, somatische und psychische Faktoren maßgeblich beteiligt sind
- Kompetenz zur Durchführung von psychotherapeutischer Medizin einschließlich präventiver und rehabilitativer Maßnahmen
- Durchführung einer psychotherapeutisch-medizinischen Behandlung in Kombination mit und in Abgrenzung von anderen Maßnahmen
- Psychiatrische Untersuchungen unter Berücksichtigung der Psychopathologie, aller fachspezifischen biologisch-somatischen, psychologischen und sozialen Gesichtspunkten im Quer- und Längsschnitt
- Erstellung psychopathologischer Befunde
- Anwendung standardisierter und strukturierter psychiatrischer Erhebungsinstrumente
- Spezielle instrumentelle, apparative Techniken und Untersuchungen sowie deren Indikation und Bewertung:
- spezielle psychiatrisch/psychologische Testverfahren und Beurteilung
- psychiatrisch/psychologische Befunde
- elektrophysiologische Untersuchungsverfahren des zentralen Nervensystems
- Aufbau, Interaktion und Kontinuität therapeutischer Beziehungen, Zusammenarbeit mit Bezugspersonen und im Behandlungsteam, Information von und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und gegebenenfalls Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen unter Berücksichtigung der speziellen rechtlichen Voraussetzungen
- Umgang und Zusammenarbeit mit in den in der Psychiatrie arbeitenden Berufsgruppen und fachrelevanten Einrichtungen und Diensten, tetralogische/trialogische Veranstaltungen
- Psychiatrische Behandlungsmethoden, biologisch-somatotherapeutische Verfahren, soziotherapeutische Verfahren und Strategien und psychotherapeutische Medizin
- Indikationsstellung für weitere Therapieformen wie z. B. Physio-, Ergo- und Musiktherapie
- Prävention, Früherkennung, Rückfallprophylaxe und Rehabilitation psychischer Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung biologisch-, somato-, psycho- und soziotherapeutischer Verfahren, Nachsorgemedizin
- Diagnose und Therapie psychiatrischer Notfälle unter besonderer Berücksichtigung der Krisenintervention und Suizidprophylaxe sowie Deeskalation und Unterbringung
- Entwicklung von Strategien der Selbstfürsorge und Psychohygiene
- Psychiatrie des älteren Menschen
- Psychosomatische Medizin
- Fachspezifische Schmerztherapie
- Fachspezifische Qualitätssicherung und Dokumentation
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Sonderfach-Schwerpunktausbildung setzt sich aus drei der folgenden sechs Module und einem wissenschaftlichem Modul zusammen, in denen die Fachkenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten vermittelt werden:
Modul 1: Abhängigkeit/Sucht
- Diagnostik, Therapie und Begleitung von Patientinnen und Patienten mit Schwerpunkt Abhängigkeit inkl. Beurteilung des psychopathologischen Zustands
- Überblick über psychotrope Substanzen wie Alkohol, Drogen, Suchtmittel und deren Behandlung
- Abhängigkeitssyndrom, akute Intoxikation, Funktionen, Gebrauch/Missbrauch/schädlicher Gebrauch, Gebrauchsmuster
- Jugend, Stress und Drogengebrauch
- Klinisch-pharmakologische Grundlagen, Pharmakodynamik und Pharmakokinetik
- Abhängigkeitserzeugende Substanzen und ihre Eigenschaften
- Psychiatrische Grundlagen der Substanzabhängigkeit
- Psychiatrische Komorbiditäten
- Therapieformen und ärztliche Ethik in der Suchttherapie
- Rechtsfragen des Suchtgiftmissbrauchs
- Maßnahmen bei Suchtgiftmissbrauch
- Arbeit mit speziellen Gruppen, besondere Situationen: Schwangerschaft, Mütter mit kleinen Kindern, spezielle Erfordernisse für Kinder und Jugendliche, Schmerzpatientinnen und Schmerzpatienten
- Rückfall, Krisenintervention
- Multiprofessionelle Kommunikation, Empowerment, Deeskalationstechniken, Szenesprache
- Krankenbehandlung bezüglich somatischer Komorbidität
- Psychotherapie: Grundlagen bezogen auf sämtliche Suchterkrankungen
- Diagnostische Erstuntersuchungen unter Beachtung biopsychosozialer und alterstypischer entwicklungsdynamischer und -psychopathologischer Aspekte
- Diagnostische Gespräche mit und Beratungen von Familiengehörigen im Kontext der Abhängigkeit
- Erstellung integrativer Gesamtbehandlungspläne unter Beachtung biopsychosozialer und alterstypischer entwicklungsdynamischer und -psychopathologischer Aspekte
- Durchführung spezifischer Psychopharmakotherapien im Kontext der Abhängigkeit
- Durchführung störungsorientierter Psychotherapieformen
- Kooperative Gespräche mit sozialen Einrichtungen, Institutionen der störungsorientierten Rehabilitation im Kontext eines Gesamtbehandlungsplans
- Kontinuierliche Supervision mit Supervisor
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.) im Kontext der substanzinduzierten Störungen
Modul 2: Forensische Psychiatrie
- Maßnahmenvollzug in Österreich
- Strafrecht, Strafvollzugsrecht sowie weitere forensisch relevante Rechtsbereiche
- Delinquente Handlungsstile und Diskretions- und Dispositionsfähigkeit
- Kommunikationsstrukturen zwischen behandelnden Institutionen, Gerichten und Sachverständigen
- Besonderes Entlassungsmanagement in der forensischen Psychiatrie
- Forensisch-psychiatrische Gutachten
- Weiterbehandlung außerhalb des Strafvollzugs sowie sozialpsychiatrische Aspekte des Strafvollzugs
- Behandlungskonzepte für forensische Patientinnen und Patienten
- Behandlung gegen den Willen bei forensischen Patientinnen und Patienten
- Rehabilitationskonzepte
- Psychotherapie-Sozialtherapie
- Beurteilung der Haftfähigkeit/Delikteinsichtsfähigkeit
- Angehörigenberatung
Modul 3: Gerontopsychiatrie
- Diagnostik, Befunderhebung und Therapie des/der älteren und alten psychiatrischen Patienten/-in
- Psychopharmakologie und andere biologische Therapieverfahren
- Pharmakotherapie unter Berücksichtigung von Multimedikation und Multimorbidität
- Psychotherapeutische Medizin bei älteren und alten Menschen
- Soziotherapie bei älteren und alten Menschen
- Psychologische und neuropsychologische Testverfahren, den älteren und alten Patienten betreffend
- Diagnostische Erstuntersuchungen und Erstellung integrativer Gesamtbehandlungspläne unter Beachtung biopsychosozialer und alterstypischer entwicklungsdynamischer und -psychopathologischer Aspekte
- Diagnostische Gespräche mit und Beratungen von Familienangehörigen im Kontext der Gerontopsychiatrie
- Durchführung spezifischer Psychopharmakotherapien im Kontext des höheren Lebensalters
- Durchführung störungsorientierter Psychotherapieformen
- Gespräche mit sozialen Einrichtungen, Institutionen der störungsorientierten Rehabilitation im Kontext eines Gesamtbehandlungsplans
- Teilnahme an und Durchführung von Psychoedukation und Angehörigengesprächen
- Zusammenarbeit mit Gerichten, Sachwaltern und anderen institutionellen Einrichtungen
- Fachspezifische Schmerztherapie
Modul 4: Psychosomatische Medizin/Fachspezifische Schmerztherapie
- Grundlegende Modelle psychosomatischer Medizin
- Spezifische Psychopharmakotherapie bei Patientinnen und Patienten mit somatischen Krankheiten, insbesondere bei akuten/chronischen Schmerzsyndromen
- Grundlagen der psychotherapeutischen Gesprächsführung und psychotherapeutischer Kurzintervention bei Patientinnen und Patienten mit somatischen Krankheiten
- Grundzüge psychotherapeutischer Interventionen bei Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen Schmerzsyndromen
- Diagnostische Beurteilung und therapeutische Mitbehandlung bei folgenden klinischen Störungen/Situationen:
- Delir/Demenz und andere organisch bedingte psychische Störungen
- Depression und Angst bei somatisch kranken Patientinnen und Patienten
- Somatisierungssyndrome/funktionelle Körpersyndrome/artifizielle Störungen
- Suizidalität/nach Suizidversuch/selbstschädigenden Verhaltensweisen
- Suchtprobleme in medizinischen Kontexten
- akute und chronische Schmerzen
- abnormes Krankheitsverhalten von somatisch kranken Patientinnen und Patienten
- Coping mit chronischer Krankheit und terminaler Krankheit
- Management von Patientinnen und Patienten mit psychiatrischen Störungen (z.B. schizophrene, bipolar affektive Störungen) mit akutem internistischen oder chirurgischen Behandlungsbedarf
- Psychiatrisch-psychosomatischer Liaisondienst mit Übernahme der Anordnungen, der Klärung des jeweiligen Auftrags, der persönlichen psychiatrisch-psychosomatischen Evaluation des/der Patienten/-in, der anschließenden kurzen mündlichen Rückmeldung an den/die Überweisungsarzt/-ärztin, der Erstellung eines strukturierten schriftlichen Konsiliarberichts, Empfehlung und Durchführung von CL-psychiatrisch-psychosomatischen Follow-up-Kontakten
- Abstimmungsgespräche mit Sozialdienst, Seelsorge etc.
- Vermittlung und Organisation der extramuralen psychiatrisch-psychosomatischen Nachsorge
- Fachspezifische Schmerztherapie
- Supervision mit Supervisor/-in
Modul 5: Psychiatrische Rehabilitation
- Diagnostik, Befunderhebung und Therapie im Rahmen der psychiatrischen Rehabilitation
- Psychotherapie – psychotherapeutische Medizin im Rahmen der psychiatrischen Rehabilitation
- Psychopharmakologie und andere biologische Therapieverfahren im Rahmen der Rehabilitation
- Sozialmedizin einschließlich öffentliches Gesundheitswesen und gesundheitsfördernde Maßnahmen in Bezug auf psychische Störungen und Erkrankungen (Public Mental Health) im Rahmen der psychiatrischen Rehabilitation
- Diagnostische Erstuntersuchungen unter Beachtung biopsychosozialer Aspekte und Gespräche mit und Beratungen von Familienangehörigen
- Erstellung integrativer Gesamtbehandlungspläne unter besonderer Beachtung der Rehabilitationsmaßnahmen
- Gespräche mit sozialen Einrichtungen, Institutionen der störungsorientierten Rehabilitation im Kontext eines Gesamtbehandlungsplans
- Teilnahme an und Durchführung von Psychoedukation und Angehörigengesprächen
- Kontinuierliche Supervision mit Supervisor
- Umgang und Zusammenarbeit mit in den in der Psychiatrie arbeitenden Berufsgruppen und fachrelevanten Einrichtungen und Diensten
- Teilnahme an Fallkonferenzen
- Indikationsstellung für weitere Therapieformen wie z.B. Physio-, Ergo- und Musiktherapie
- Durchführung psychosomatischer Behandlungsverfahren
- Fachspezifische Schmerztherapie im Rahmen der psychiatrischen Rehabilitation
Modul 6: Adoleszentenpsychiatrie
- Somatische und hormonelle Veränderungen in Pubertät und Adoleszenz
- Entwicklungspsychologische Konzepte betreffend die zentralen Entwicklungsaufgaben von Pubertät, Adoleszenz und Postadoleszenz bis ins junge Erwachsenenalter
- Konstellation und Dynamik adoleszenztypischer Konflikt- und Krisensituationen
- Soziologische Grundlagen betreffend die Bereiche Ausbildung, Wohnen, Einkommen, Freizeit- und Partnerverhalten von jungen Menschen
- Entwicklungsrelevante Aspekte der Sexualmedizin, speziell der Varianten und Störungen der Sexualidentität und Sexualpräferenz
- Psychopharmakotherapie Jugendlicher
- Einsatz psychotherapeutischer Techniken in verschiedenen Einzel- und Gruppensettings
- Vernetzung mit anderen relevanten Einrichtungen im psychosozialen Feld (AMS, Psychosozialer Dienst, Jugendintensivbetreuung, Bewährungshilfe, u. ä.)
- Umgang mit spezifischen Problemstellungen bei Jugendlichen und Adoleszenten mit geistigen Behinderungen oder tiefgreifenden Entwicklungsstörungen
- Prinzipien der Diagnostik und Behandlung von substanzgebundenen und ungebundenen Suchterkrankungen, Diagnostik und Behandlung von Komorbiditäten im Rahmen von Suchterkrankungen, Prinzipien der Substitutionsbehandlung, Kooperation mit Einrichtungen der Suchtberatung
Facharztprüfung Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Österreich schließt mit der Facharztprüfung ab. Die Prüfung erfolgt strukturiert mündlich, das bedeutet, sowohl die Fragen als auch die erwarteten Antworten sind vorgegeben. Dieses Verfahren soll eine möglichst objektive Bewertung der Kandidaten ermöglichen.
Geprüft werden sowohl die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fertigkeiten in der Anamnese und Befunderhebung. Während der Prüfung müssen angehende Psychiater an acht Stationen mehrere Fragen zu je einem Fallbeispiel beantworten. Als bestanden gilt die Prüfung, wenn Kandidaten sechs von acht Fällen erfolgreich beantworten und pro Fall 75 Prozent der maximal erreichbaren Punkte erzielen.
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin – Gehalt
Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Österreich kann man ein durchschnittliches Jahresgehalt von 49.300 Euro brutto erwarten. Die Gehaltsspanne erstreckt sich von 35.800 bis 53.300 Euro brutto im Jahr.
Mit wachsender Berufserfahrung steigen dabei auch die Gehaltsaussichten. Während Assistenzärzte im Bereich Psychiatrie und Psychosomatische Medizin im Durchschnitt 3.500 Euro brutto im Monat verdienen, erhalten Fachärzte rund 4.860 Euro im Monat und Oberärzte im Schnitt 7.870 Euro.
Gehaltsunterschiede gibt es auch je nach Region. In Wien liegt das durchschnittliche Jahresbruttogehalt für Psychiater beispielsweise bei 53.300 Euro, in Klagenfurt dagegen nur bei 48.900 Euro.
Jobs als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in Österreich kann man seine eigene Praxis eröffnen oder in einem Krankenhaus tätig werden. Weitere Berufschancen ergeben sich an Unikliniken, in Forschung und Lehre sowie als Fachjournalist für Psychiatrie und Psychotherapie.
Stellenanzeigen für Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin von Krankenhäusern und Arztpraxen in Österreich gibt es auf praktischArzt.at zu finden. Hier können Sie einfach eine geeignete Arztstelle suchen und nach Fachrichtung oder Umkreis sortieren.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote im Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
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