Ein Medizinstudium zu absolvieren ist der Traum vieler junger Menschen in Österreich. Doch wer in Österreich Humanmedizin oder Zahnmedizin studieren möchte, der kommt nicht um den Med-AT herum. Durch die steigenden Anmeldungen und die nur gering verfügbaren Medizinstudienplätze wird der Aufnahmetest für medizinische Studiengänge (Med-AT) in Österreich eingesetzt. In den vergangenen Jahren gab es rund 17.000 Bewerbende – Studienplätze allerdings nur etwa 1.740. Die Chance auf einen Studienplatz an öffentlichen Universitäten liegt also gerade mal bei zehn Prozent. Optional gibt es auch private Universitäten für ein Medizinstudium. Diese haben unterschiedliche Aufnahmeverfahren – und hohe Studiengebühren. Dabei haben Interessierte auch andere Möglichkeiten, ihren Traum zu leben und Medizin zu studieren: Sie können beispielsweise ein Medizinstudium in der Slowakei beginnen. Dort ist es verhältnismäßig einfacher einen Studienplatz zu erhalten als in Österreich. Neben den vergleichsweise geringeren Kosten als hierzulande hat das Medizinstudium im Ausland auch viele andere Vorteile.
Inhaltsverzeichnis
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Warum ein Medizinstudium in der Slowakei beginnen?
Die Slowakei hat eine Fläche von etwa 50.000 km2 und gut 5,5 Millionen Einwohner. Obwohl das Land sehr klein ist, versteckt sich ein außergewöhnlicher Reichtum an Natur- und Kulturdenkmälern in nahezu jeder Region. Weltweit gibt es kaum ein anderes Land, das sich mit einer so großen Zahl an Burgen und Schlössern rühmen kann. Die zahlreichen Naturschönheiten wie Höhlen, Thermalquellen, Wasserfälle, Eishöhlen sowie die europäische Wildnis und weitere UNESCO-Weltkulturerben laden dazu ein, entdeckt zu werden. Für Studierende bietet die Slowakei alles, um neben dem Universitätsalltag Freizeit zu verbringen: Günstige Lokale, Restaurants und Bars.
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Ein Medizinstudium im Ausland kann für Studierende eine lebensverändernde Erfahrung sein: von der Erweiterung des globalen Netzwerks bis hin zum Kennenlernen einer neuen Kultur – die Vorteile für die Ausbildung und Karriere sind beträchtlich. Die Europäische Union und der Europäische Wirtschaftsraum ermöglichen es, dass ein Diplom aus diversen europäischen Ländern EU-weit anerkannt werden kann. Somit haben Absolventen/-innen eines Medizinstudiums in einem europäischen Land die einzigartige Gelegenheit, nach dem Abschluss im Ausland mit vielen wertvollen Erinnerungen nach Hause zurückzukehren.
Voraussetzungen für ein Medizinstudium in der Slowakei
Anders als in Österreich ermöglichen die slowakischen Universitäten ein Medizinstudium ohne großen Aufnahmetest (Med-AT).
Die Aufnahmeprüfung erfolgt in Form eines schriftlichen Multiple-Choice-Tests (Comenius Universität Bratislava und Pavol Jozef Šafarik Universität) bzw. Single-Choice Tests (Jessenius Universität), der aus Biologie- und Chemie-Fragen besteht.
Der Unterricht an den medizinischen Universitäten in der Slowakei findet auf Englisch statt.
Universitäten für das Medizinstudium in der Slowakei
Wer als internationaler Studierender in der Slowakei Medizin studieren will, hat zahlreiche Möglichkeiten. Das Studium der Humanmedizin, aber auch der Zahnmedizin ist umfassend und seriös dank der komplexen, wettbewerbsfähigen Ausbildung, die die großartigen medizinischen Universitäten Comenius Universität in Bratislava, Jessenius Universität in Martin und Pavol Jozef Šafarik Universität in Kaschau anbieten.
Comenius Universität in Bratislava
Direkt an der österreichischen Grenze und nur 50 Minuten von Wien entfernt liegt die slowakische Hauptstadt Bratislava. Mit über 20.000 Studierenden bietet Bratislava alles, was eine Studierendenstadt ausmachen soll: günstige Lokale, Restaurants, Bars, oft sogar mit Rabatten für Studierende, bieten eine Gelegenheit, neben dem Universitätsalltag die Freizeit zu verbringen. Die Comenius Universität Bratislava spricht mit dem EU-weit anerkannten Medizinstudium auf Englisch für sich. International genießt sie einen hohen Stellenwert und zählt mittlerweile nicht umsonst zu den 500 besten Universitäten der Welt. Die Ausbildung im Human- und Zahnmedizinstudium an der Comenius Universität Bratislava ist gleichzusetzen mit dem Studium in anderen europäischen Ländern wie beispielsweise Deutschland und Österreich.
Jessenius Universität in Martin
Seit über 50 Jahren besteht die humanmedizinische Fakultät der Jessenius Universität in Martin. Die Fakultät wurde 1969 gegründet und ist nun ein eigenständiger Teil der traditionsreichen und international renommierten Comenius-Universität in Bratislava. Die medizinische Fakultät der Jessenius Universität in Martin ist die beste medizinische Fakultät der Slowakei und hat wiederholt von der Academic Ranking und Rating Agentur die Prestige Auszeichnung erworben. Damit hat sie die Comenius Universität in Bratislava mittlerweile übertroffen. Martin ist eine zunehmend aufstrebende, besonders kulturell geprägte Kleinstadt in der Mittelslowakei. Die Stadt befindet sich ca. drei Stunden Autofahrt von Wien entfernt.
Pavol Jozef Šafarik Universität in Kaschau
Die medizinische Fakultät der Pavol Jozef Šafárik Universität in Kaschau besteht bereits seit 70 Jahren. Seit 1948 wurden dort über 12.000 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. Den internationalen und europaweit anerkannten englischsprachigen Studiengang gibt es seit 1992. Dieser ermöglicht es zurzeit Studierenden aus über 40 verschiedenen Ländern, dort den Studiengang in Medizin anzutreten. Das Lehrgebäude der Universität befindet sich direkt neben dem Universitätskrankenhaus, welches eine einmalige und praxisnahe Ausbildung ermöglicht. Kaschau ist mit ca. 240.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Slowakei.
Der Studiengang Medizin in der Slowakei
Zu Recht zählt Humanmedizin in der Slowakei zu den beliebtesten Studiengängen für internationale Studierende. Das medizinische Studium dauert sechs Jahre und ist in zwölf Semester gegliedert. Den Absolventen/-innen wird der Titel „Doktor der Allgemeinmedizin“ (MUDr.) verliehen. Die meisten Schulen und Universitäten in der Slowakei befinden sich in staatlicher Hand. Das Bildungssystem gilt im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern im Ausland als sehr gut. Daher entscheiden sich immer mehr Medizininteressierte für ein Medizinstudium in der Slowakei.
Insgesamt sind jährlich rund 700 Medizinstudienplätze in der Slowakei für international Studierende reserviert, davon etwa 630 Medizinstudienplätze für das englischsprachige Auslandsstudium Humanmedizin und 70 Medizinstudienplätze für das englischsprachige Auslandsstudium Zahnmedizin. Die Studierenden bilden je nach medizinischer Universität Gruppen von acht bis 15 Personen, in denen sie Seminare oder Praktika absolvieren. Internationale Studierende beantragen nach ihrem Auslandsstudium in der Slowakei, in Österreich, in der Schweiz oder Deutschland die Approbation und können nach Erhalt dieser als Ärztin oder Arzt mit der Facharztausbildung beginnen.
Inhalt des Medizinstudiums in der Slowakei
Das Medizinstudium in der Slowakei unterscheidet sich kaum von einem Medizinstudium in Österreich.
Wie hierzulande gibt es das Vorklinikum, in welchem die üblichen Fächer wie Biochemie, Physik, Chemie, medizinische Terminologie und Anatomie unterrichtet werden. Die Studierendengruppen bestehen in der Regel aus rund 10 Personen. Die Lehrveranstaltungen werden von Dozenten/-innen gehalten, die sich auf ihrem Gebiet schon einen Ruf erworben haben und anerkannte Fachleute sind.
Im klinischen Teil arbeitet der/die Studierende im Krankenhaus. Dabei sind die unterrichtenden Ärzte/-innen bemüht, deutsch- oder englischsprachige Patienten/-innen für die Studierenden zu finden.
Ein Wechsel nach Österreich ist nach dem Vorklinikum theoretisch ohne Probleme möglich. Es müssen die erbrachten Studienleistungen aber anerkannt werden, damit der/die Studierende die Scheine nicht erneut machen muss.
Kosten des Medizinstudiums in der Slowakei
An den Universitäten in der Slowakei fallen Studiengebühren an. Diese betragen an der Comenius Universität in Bratislava für Humanmedizin 9.500 Euro pro Jahr und für Zahnmedizin 11.000 Euro pro Jahr; an der Jessenius Universität in Martin für Humanmedizin 10.900 Euro pro Jahr und an der Pavol Jozef Šafarik Universität in Kaschau für Humanmedizin 10.500 Euro pro Jahr und für Zahnmedizin 11.000 Euro pro Jahr (Stand: März 2022).
Im Vergleich zu Österreich sind die Lebenshaltungskosten viel günstiger. Erfahrungsgemäß reichen 300 bis 400 Euro pro Monat exklusive Miete zum Leben.
Bewerbung für ein Medizinstudium in der Slowakei
Wie in anderen Ländern auch, müssen Interessierte bei der Bewerbung bestimmte Fristen einhalten. Die genauen Fristen ändern sich jedes Jahr. Viele Universitäten organisieren das Studium in Form eines Studienjahres, das heißt, dass das Studium nur einmal im Jahr, im Wintersemester, begonnen werden kann. Wer die Einschreibefrist versäumt, muss leider ein weiteres Jahr warten, um sich erneut bewerben zu können.
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