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praktischArzt » Blog » Österreichs Psychiatrien mangelt es an Gewaltpräventions-Konzepten

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Österreichs Psychiatrien mangelt es an Gewaltpräventions-Konzepten

Österreichs Psychiatrien mangelt es an Gewaltpräventions-Konzepten

Inhaltsverzeichnis

  1. Mangel an Gewaltpräventions-Konzepten
  2. Zwangseinweisungen ein großer Risikofaktor
  3. Das System trägt Mitschuld
  4. Deeskalation ist wichtig
  5. Sind eine Zwangsunterbringung und Gewaltanwendungen immer nötig?
  6. Fazit

Mehr als eine Million Menschen leiden in Österreich unter einer psychischen Erkrankung. Die Wartezeiten für einen Kassenplatz sind lang. Dies kann den Verlauf erschweren und verlängern. Viele Betroffene werden aufgrund einer akuten Gefährdung in eine Psychiatrie eingewiesen. Doch Probleme sind auch in den Kliniken erkennbar, denn es stehen immer weniger Betten zur Verfügung. Zudem ist in psychiatrischen Abteilungen Gewalt allgegenwärtig und es mangelt an Gewaltpräventions-Konzepten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Mangel an Gewaltpräventions-Konzepten
  2. Zwangseinweisungen ein großer Risikofaktor
  3. Das System trägt Mitschuld
  4. Deeskalation ist wichtig
  5. Sind eine Zwangsunterbringung und Gewaltanwendungen immer nötig?
  6. Fazit

Mangel an Gewaltpräventions-Konzepten

Die Beschäftigten in psychiatrischen Einrichtungen sind regelmäßig mit aggressiven Patienten/-innen konfrontiert und müssen selbst auf Gewalt in der Form von Zwangsmaßnahmen zurückgreifen. Entscheidend sind beim Umgang mit gewaltbereiten oder -tätigen Patienten/-innen Deeskalationsschulungen. Zudem gilt es, einem Ressourcen-Mangel entgegenzuwirken. Die Mangelzustände werden nirgends so deutlich, wie es in der Psychiatrie der Fall ist. Es mangelt an vielem:

  • Betten
  • Personal
  • Räumlichkeiten

Zu guter Letzt leiden unter den Zuständen die Patienten/-innen. Die Unterversorgung fördert Vernachlässigung, aber eben auch Zwang und Gewalt.

Zwangseinweisungen ein großer Risikofaktor

Zwangseinweisungen bergen seit jeher ein sehr großes Potential für Konflikte, denn viele Patienten/-innen sind dazu nicht freiwillig bereit. Zwangsunterbringung bedeutet, dass die Patienten/-innen gegen ihren Willen in der psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden. Bei jeder dritten Aufnahme ist dies der Fall. Die Zahl der unfreiwilligen Unterbringungen hat sich im Laufe der Zeit erheblich gesteigert. Bei rund 30 Prozent der untergebrachten Patienten/-innen kommt es zu weitergehenden Beschränkungen in Bezug auf die Bewegung. Dazu zählen beispielsweise:

  • Isolation des Patienten/-innen durch Einsperren
  • Fixierungen am Bett

Diese Maßnahmen empfinden die Patienten/-innen laut Befragungen nicht nur als unangenehm und belastend, sondern ebenso als entwürdigend. Eine zwangsweise Unterbringung bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Insbesondere die Fixierung empfinden Patienten/-innen als belastend bis hin zu traumatisierend:

  • Angst
  • Erniedrigung
  • Hass
  • Ohnmacht

Sie löst viele Gefühle aus. Ebenso kritisiert wird die Zwangsmedikation. Das heißt, die Patienten/-innen werden, so nennen sie es, „nieder gespritzt“ und/oder „mit Tabletten vollgestopft“. Oft erfolgt eine Kombination aus Fixierung (Fesselung) und zugleich Zwangsmedikation. Im Durchschnitt dauert es etwa 20 Stunden, bis eine Fixierung des/-r Patienten/-in beendet ist. Was zunächst nach keiner idealen Maßnahme klingt, ist nicht immer vermeidbar. Dies ist der Fall, wenn es gegenüber den Pflegekräften zu extremer Gewalt kommt. Dann bleibt zum Schutz des Personals und zum Teil auch aus Gründen des Eigenschutzes manchmal keine andere Wahl. Aber: Durch Deeskalation können Aggression und Gewalt deutlich verringert oder bestenfalls verhindert werden.

Das System trägt Mitschuld

Der Patientenanwalt Bernhard Rappert spricht sich dafür aus, die Patientenrechte in der Psychiatrie zu stärken. Dass die Gewalt von den Patienten/-innen ausgeht, wird seiner Meinung nach durch das System verursacht. Der Fachbereichsleiter der Patientenanwaltschaft vertritt die Meinung, dass eine Psychiatrie Platz benötigt und die Patienten/-innen auf einen Rückzugsort angewiesen sind. Wenn dies nicht gegeben ist, fördert es Stress, der wiederum Konflikte begünstigt.

Beziehungsarbeit ist ein wichtiges Stichwort. Doch dafür wird mehr Personal benötigt. Diesem steht viel zu wenig Zeit zur Verfügung, um ein gutes Verhältnis zu den Patienten/-innen aufzubauen. Das gilt umso mehr bei einem kurzzeitigen Aufenthalt in der Psychiatrie.

Deeskalation ist wichtig

Freiheitsbeschränkende Maßnahmen, wie eine Fixierung, oder Zwangsmedikation sind lediglich zugelassen, wenn damit eine gravierende Gefahr abgewendet werden soll. Personelle oder betriebswirtschaftliche Gründe berechtigen diese Maßnahmen nicht. Letztendlich führt es zu mehr freiheitsbeschränkenden Maßnahmen und somit mehr Gewalt. Deeskalations- und Sicherheitskonzepte müssen Bestandteil der Aus- und Weiterbildung sein. Doch in rund 30 Prozent der Psychiatrien gibt es solch ein Konzept nicht. Deeskalationsschulungen sollten in dieser Berufsgruppe verpflichtend sein. Zu deeskalierenden Techniken gehören:

  • Gesprächstechniken
  • Taktische Verhaltensweisen

Mit Gewaltpräventions-Konzepten kann man kritische Situationen entschärfen.

Sind eine Zwangsunterbringung und Gewaltanwendungen immer nötig?

Hoch ist auch die Zahl der Patienten/-innen, die lediglich bis zu drei Tage lang in der Psychiatrie bleiben. In dem Fall stellt sich die Frage, ob die Einweisung nötig war, denn eine psychiatrische Behandlung dauert in einer Klinik wesentlich länger. Das Unterbringungsgesetz, das 1991 erlassen wurde, soll regeln, dass Patienten/-innen zum einen menschenwürdig behandelt und zum anderen nur dann untergebracht werden, wenn eine Gefahr besteht, entweder für sich selbst oder ihre Mitmenschen. Doch in der Praxis verhält sich alles oft anders. Überall, wo es an Personal mangelt, zeigen sich auch höhere Freiheitsbeschränkungen. Fehlende Ressourcen sind grundsätzlich ein Risikofaktor für schlechtere Behandlung.

Fazit

In den Psychiatrien Österreichs mangelt es an Gewaltpräventions-Konzepten. Als Grund wird meistens zu wenig Personal genannt. Es mangelt an Raum, Zeit und Energie. Auf allen Ebenen fehlen Ressourcen. Darunter leiden die Patienten/-innen, denn die Unterversorgung fördert Vernachlässigung, Zwang und Gewalt. Viele Untergebrachte werden am Bett fixiert. Unmündige psychisch Kranke sind einem unbarmherzigen und oftmals nicht gerechtfertigten Zwangssystem ausgeliefert.

Die Volksanwaltschaft hat Empfehlungen ausgearbeitet, um Missständen entgegenzuwirken. Es sei gesagt, dass es einst Zeiten gab, als Gewalt auf den psychiatrischen Stationen normal war und die Mitarbeiter autoritär sein wollten. Es hat sich vieles verbessert, aber es läuft nach wie vor eine Menge schief und hier gilt es, Lösungen zu finden. Freiheitsbeschränkende Maßnahmen sollen möglichst vermieden werden. Um das zu erreichen, ist es wichtig, das Personal entsprechend aus- und weiterzubilden. Es geht um Deeskalations- und Sicherheitskonzepte, damit Aggressionen seitens des/-r Patienten/-in und in der Folge Gewalt gar nicht erst entstehen. Das Ziel besteht in einer menschenwürdigen Behandlung in der Psychiatrie.

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Veröffentlicht am: 14.10.2022
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